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Imamausbildung in Deutschland

Ausbildung zur/zum islamischen Religionsbeauftragten

Der Bedarf an Religionsbeauftragten, die in Deutschland geboren, hier sozialisiert wurden und ein Theologiestudium absolviert haben, ist groß. Im Januar 2020 startete die DITIB mit 22 Teilnehmern die Ausbildung zur/zum islamischen Religionsbeauftragten.

Das Ausbildungsprogramm basiert auf der sunnitischen Richtung des Islam und bildet muslimische Theologinnen/Theologen zu Religionsbeauftragten in der Gemeindearbeit heran. So erweitern sie ihr Wissen und ihre Kompetenzen für Predigt und Gemeindepädagogik. Die Ausbildungssprache ist überwiegend Deutsch. Mindestvoraussetzung für die Teilnahme ist ein abgeschlossenes islamisches Theologiestudium. Bei Erfüllung der Voraussetzungen findet im zweiten Schritt ein Vorstellungsgespräch zur Einstufung des Bildungsniveaus der Bewerber statt.

Ansprechpartner: Mustafa Kader
Referent für das Ausbildungsprogramm zur/ zum islamischen Religionsbeauftragten

DITIB-Akademie
Abteilung für Bildung, Forschung und Publikationen

Venloer Str. 160
50823 Köln

Tel.: 0221/ 50 800 0
E-Mail: mustafa.kader@ditib.de

1. Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung zur/zum Religionsbeauftragten der DITIB setzt sich zum Ziel, in insgesamt zwei Jahren mit 18 intensiven Präsenzwochen die Kompetenzen der Auszubildenden an den Bedürfnissen der muslimischen Gemeinden in Deutschland auszurichten. Da das schwerpunktmäßig akademische Basiswissen der Absolventen dafür nicht ausreicht, bedarf es einer praxisnahen Zusatzausbildung. Daher konzentriert sich das Programm u. a. auf folgende Punkte: islamisch-religiöse Unterweisung in deutscher Sprache, Predigtlehre und Gemeindepädagogik. Mindestvoraussetzung für die Teilnahme an der Ausbildung sind ein Bachelorabschluss in islamischer Theologie (entweder in Deutschland oder im Ausland) und ein muslimisch-sunnitisches Bekenntnis. Aufeinander aufbauend werden die Themen rund um die Tätigkeit einer/eines Religionsbeauftragten erarbeitet. Neben der Theorie ist auch die Praxis bzw. die Erfahrung in den Gemeinden von großer Bedeutung. Daher sollen die Teilnehmerinnen/Teilnehmer in bestimmten Moscheegemeinden das erlernte Wissen in die Praxis umsetzen. So bekommen sie auch gleichzeitig den Freiraum, einen eigenen Stil zu entwickeln.

2. Module der Ausbildung

Vorgesehen sind Präsenzphasen von insgesamt 18 Wochen, die auf zwei Jahre verteilt sind. Diese sollen wiederum in 10 unterschiedlichen Etappen wahrgenommen werden. Die inhaltliche Ausrichtung orientiert sich an sechs Modulen:

I. Koran für die religiöse Praxis

II. Praktische Theologie

III. Gemeindepädagogik

IV. Seelsorge und Spiritualität

V. Islamische Wissenschaften in den religiös-praktischen Diensten

IV. Islam, Moschee & Gesellschaft

Jedes Modul wird mit einer Haus- bzw. Projektarbeit beendet. Der Bildungsgang wird in drei Phasen eingeteilt:

  • Propädeutikum (Dauer: ca. 1–2 Monate)
  • Ausbildungs-, Studienphase und Praktika (Dauer: ca. 2 Jahre)
  • Abschlussarbeit und -prüfung
I. Propädeutikum

Das Propädeutikum ist eine Vorbereitungsphase, in der die Teilnehmer/-innen eine intensive Einführung in die alltägliche religiöse Moscheearbeit, Predigtlehre und Gemeindepädagogik erhalten. Dafür ist eine Präsenzphase von ca. 230 Std. vorgesehen. Nach der ersten Phase werden die angehenden Religionsbeauftragten in der Lage sein, einzelne Aufgaben der/des Religionsbeauftragten, z.B. liturgische Aufgaben, in der Moscheegemeinde zu übernehmen. Der Hauptteil des Ausbildungsprogramms beginnt erst nach dieser Vorbereitungsphase. Pro Präsenzphase werden 80 Std. angestrebt und im Anschluss folgt ein Praktikum in einer Moscheegemeinde vor Ort.

II. Ausbildungs-, Studienphase und Praktika

Das Praktikum ist ein wichtiger Schritt, um Erfahrungen im Umgang mit Gemeindemitgliedern und in der religiösen Praxis zu sammeln. Dies ermöglicht es den Teilnehmerinnen/Teilnehmern, das erlernte Wissen in die Praxis umzusetzen. So kann sich die Teilnehmerin/der Teilnehmer einbringen und ihr/sein Können unter Beweis stellen. Da jedes Modul einen anderen Schwerpunkt hat, wird den Teilnehmern/Teilnehmerinnen angeraten, sich auf dieses eine Modul zu konzentrieren. Hierbei können die Teilnehmer/-innen entweder eine praktische Arbeit, eine Projektarbeit oder einen schriftlichen Beitrag verfassen, in dem die Umsetzung in die Praxis dokumentiert wird. Um die Belastbarkeit der Teilnehmer/-innen einzuschätzen, werden Mentoren/Mentorinnen vor Ort sein, die die angehende Religionsbeauftragte/den angehenden Religi-onsbeauftragten im Bedarfsfall unterstützen. 

III. Präsenzphase

Die Präsenzphase beinhaltet u. a. Inputvorträge zu unterschiedlichen Religionsbereichen, wie islamische Jurisprudenz, Koranhermeneutik und soziale Arbeit/ Wohlfahrt. Hierzu wird die DITIB-Akademie auch Professorinnen/Professoren und Dozentinnen/Dozenten aus den Instituten für islamische Theologie in Deutschland einladen. So wird zum einen das Gespräch mit den Instituten aufrechterhalten und zum anderen fühlen sich die Studenten/Studentinnen der islamischen Theologie zum Ausbildungsprogramm eingeladen.

3. Auftaktveranstaltung in Dahlem (Eifel)

DITIB-Bundesvorstandsvorsitzender Kazim Türkmen und Staatssekretär des Bundesinnenministeriums des Innern, für Bau und Heimat Dr. Markus Kerber während der Veranstaltung im DITIB-Ausbildungszentrum Dahlem

Mit der Auftaktveranstaltung am 9. Januar 2020 startete das Programm der Ausbildung zur/zum islamischen Religionsbeauftragten der DITIB-Akademie. 22 Theologinnen und Theologen reisten in die Eifel (Dahlem), um am Programm teilzunehmen.

Die Ausbildung zum islamischen Religionsbeauftragten weckte viel Interesse. Über 100 Gäste waren bei der Auftaktveranstaltung anwesend. Kazım Türkmen, DITIB-Bundesvorsitzender, leitete als Gastgeber die Veranstaltung ein. Unter den besonderen Gästen waren Dr. Markus Kerber, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sowie Dr. Matthias Belafi von der Staatskanzlei des Landes Nordrhein Westfalen… vollständige Pressemitteilung auf der Webseite des DITIB-Bundesverband

4. Ausbildungsordnung

Die Ausbildungsordnung wurde in der DITIB-Akademie erstellt. Diese kann auf Anfrage angefordert werden. 

5. Presse

 

Hier finden sie die letzten Pressemitteilungen und eine Zusammenstellungen von unterschiedlichen Zeitungsberichten.

6. FAQ

Was ist die DITIB „Imamausbildung“?

Das Programm bildet Theologen zu islamischen Religionsbeauftragten für den Einsatz in den DITIB-Moscheegemeinden aus.  

Wofür wird die Ausbildung benötigt?

Um auf die Belange und Erwartungen der muslimischen Gemeinde eingehen zu können, bedarf es einer praktischen Ausbildung, in der auf die alltäglichen Berufstätigkeiten eines/einer islamischen Religionsbeauftragten vorbereitet und eingeübt werden.

Reicht die Hochschulreife für die Teilnahme am Ausbildungsprogramm aus?

Mindestvoraussetzung für die Teilnahme ist ein Bachelorabschluss in islamischer Theologie. Somit setzten wir fundierte Kenntnisse in der islamischen Theologie voraus. Weitere Voraussetzungen können der Ausschreibung entnommen werden. 

Gibt es eine Altersbeschränkung für die Teilnahme?

Eine Altersbeschränkung wird zwar für die Teilnahme nicht näher bestimmt. Jedoch sollte das Alter nicht zu Überlastungen in der Gemeindearbeit vor Ort führen.  

Wann beginnt die Bewerbungsphase?

Ausschreibungen werden auf unserer Homepage veröffentlicht. Es kann pandemiebedingt zu Verzögerungen kommen. 

Wie sieht das Anmeldeverfahren aus für die Ausbildung aus?

In den Bewerbungsphasen werden die eingegangenen schriftlichen Anmeldungen mit den jeweiligen Unterlagen (siehe Ausschreibung) bewertet und bei Erfüllung der Voraussetzungen werden die Kandidaten zu Bewerbungsgesprächen eingeladen.  

Was genau wird inhaltlich vermittelt?

Die inhaltlichen Themen orientieren sich an folgenden sechs Modulen 

I. Koran in der Praxis

II. Praktische Theologie

III. Gemeindepädagogik

IV. Seelsorge und Spiritualität

V. Islamische Wissenschaften
für praktische Dienste

IV. Islam, Moschee & Gesellschaft, Rechtliches

Wie lange dauert die Ausbildung?

Die Ausbildungsdauer beträgt insgesamt zwei Jahre.  

Wie hoch sind die Teilnahmegebühren?

Es fallen keine Teilnahmegebühren an.  

Wo findet die Ausbildung statt?

Derzeit werden die Veranstaltungen in Dahlem (Eifel) in der Begegnungsstätte der ZSU (Zentrum für soziale Unterstützung GmbH) geplant.  

In welcher Sprache wird die Ausbildung durchgeführt?

Die Ausbildungssprache ist deutsch. In weiteren relevanten Sprachen, wie Türkisch und Arabisch, wird ebenfalls unterrichtet.  

Wie viele Teilnehmer werden pro Lehrgang aufgenommen?

Die Teilnehmerzahl kann je nach Bedarf und Möglichkeit unterschiedlich ausfallen und liegt zwischen 15-30 Kandidaten. 

Kann man sich mit dem Zertifikat für die Tätigkeit als islamische/r Religionsbeauftragte/r auch bei anderen muslimischen Religionsgemeinschaften bewerben?

Die Absolventen sind in ihrer Wahl diesbezüglich frei und können sich auch bei anderen Religionsgemeinschaften bewerben.  

Wird eine berufliche Einstellung garantiert?

Mit dem Ausbildungsprogramm erhalten die Teilnehmer nach erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat in DITIB-Moscheegemeinden als islamische Religionsbeauftragte tätig zu sein. Je nach Bedarf entscheiden die Ortsgemeinden eigenständig. 

7. Download-Bereich

    Ausbildungsordnung zur/zum islam. Religionsbeauftragten (offline)

8. Kontakt

Bei Fragen rund um das Ausbildungsprogramm zur/zum islamischen Religionsbeauftragten können Sie sich an Herrn Mustafa Kader wenden.